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Beitrag  berton Di Feb 23, 2010 9:28 am

Es ist schon komisch wenn man die ganze Zeit auf Vollgas fährt, weil man Angst hat inne zu halten, das einen die Vergangenheit einholt, das die Todesangst es nicht zu überleben zurückkommt.
Na ja und jetzt wo man die 50 überschritten hat und die Kraft langsam nachlässt, stellt man fest, das man den Widerstand wohl nicht mehr lange aufrecht halten kann.
Immer mehr bröckelt der Panzer, den man sich über Jahre zugelegt hat, mit jedem Jahrzehnt kam eine Schicht hinzu. Er wurde so dick, das ich gar nicht mehr wusste, wie sich etwas anfühlt. Ich war einfach das Stehaufmännchen in meinem Leben, egal was kam, es musste ja irgendwie weitergehen.
Mehr als einmal habe ich mir gewünscht das alles vorbei ist, Schalter umlegen und weg. Endlich Frieden.
Ja ich hatte es übertrieben, ständig einen neuen Kick gesucht, die Grenzen überschritten. Ich hatte eigentlich nie was, wofür es sich zu kämpfen gelohnt hätte. Wie gewonnen so zerronnen war meine Devise. Ich denke nur die Menschen die mich näher kannten, also ich meine sehr nah, haben in mir das gesehen was mich ausmacht, aber dies nur kurzfristig. Ich war mir nie genug, ich bin mein schlimmster Kritiker.
Die Welt in die ich hinein geboren wurde schien sich als lebensbedrohliches Gebilde zu entpuppen. Nur wer sich unterwirft, sich einordnet in eine Gesellschaft, die ihren eigenen Kollaps entgegen lebt.
Wer kann das auf Dauer aushalten, ständig den Tod vor Augen und doch scheitern alle Versuche dem zu entrinnen.
Genauso die spirituellen Ergüsse, die von Liebe, Licht, Erleuchtung sprechen und im nächsten Moment bricht die Hölle herein.
Ob sie eigentlich wissen was sie manchmal für ein bullshit von sich geben?
Sie meinen ich durchschaue es nicht, stimme ein in irgendwelche Phantastereien die sie vorgeben, um mir überlegen zu sein.
Dabei geht es doch um ganz andere Dinge. Wir müssen einen Ausweg finden und uns von der Geltungssucht entledigen. Es wird uns immer mehr spalten und zerstört irgendwann das gesamte Leben auf dieser Welt.
Ich könnte denken, ich erlebe es ja nicht mehr, denn die Chance dabei zu sein ist relativ gering.
Aber ich habe mich getäuscht, das Leben auf dem Planeten stirbt jeden Tag ein Stück mehr unabhängig von dem Faktor Zeit.
Zeit ist ein Produkt, mit dem man uns kontrolliert. Sobald wir uns frei davon machen existiert sie nicht mehr. Es gibt vieles dem man sich entledigen kann, man stellt fest dass man es nicht mehr braucht.
Man legt es ab und erfährt Stück für Stück die Freiheit nach der man sich das ganze Leben gesehnt hat. Man kann endlich auf die Reise gehen, die einen in neue Dimensionen vordringen lässt, wovon diese Geschichte erzählen soll.

Wieder ist ein Tag vergangen und ich sitze hier im Zimmer und lasse den Tag an mir vorbei ziehen. Es ist still, kein Laut dringt herein. Ja es einsam hier im Außenbereich in Ungarn, weit und breit keine Seele; ausgeliefert, auf sich alleine gestellt.
Ich konnte wählen zwischen einer stickigen Großstadt mit einem gut bezahlten Job, ein geregeltes Leben und dem hier, ein Leben in der Natur, nie zu wissen wie es weitergeht, ohne Plan, dem Leben eine Chance gebend und dem vollen Risiko ausgesetzt.
So oft habe ich mir überlegt ob ich wohl auf dem richtigen Weg bin. Im Moment geht es vom Alter her noch gut, aber wie wird es wohl werden, wenn die Krankheit weiter fortschreitet und ich es nicht mehr kann. Ich habe eine gute Frau, ohne die es wohl schon längst nicht mehr gehen würde.
Draußen schlagen die Hunde an, ein Zeichen, das ich nachsehen muss.
Die Gegend in die es mich verschlagen hat ist geprägt von Armut, überwiegend alte Menschen. Die Jugend ist längst in die Städte abgewandert, weil die kargen Böden sie nicht ernähren können.
Vereinzelt sind hier ein paar gestrandet, die sich hauptsächlich mit Diebstählen über Wasser halten und meistens dem Alkohol verfallen sind. Es sind gefährliche Leute, die vor nichts zurück schrecken.
Letztes Frühjahr ging unser neu gebauter Stall in Flammen auf und kurze Zeit später unser Auto.
Ich ging vor die Tür um nachzusehen. Ein kalter Lufthauch begrüßte mich. Es ist Winter, die Felder sind bedeckt von einer Schneedecke und die Temperaturen bewegen sich im Minusbereich.
Bandit, unser einäugiger Schäferhundmischling, gesellte sich an meine Seite. Wir haben ihn noch nicht solange. Unser Kuvasz ist erst Ende Dezember gestorben und ihn haben wir als Ersatz aus dem Tierheim befreit.
Er ist ein sehr liebevoller aber auch aufmerksamer Hund und nimmt eine Aufgabe unseren Wohnbereich zu beschützen sehr Ernst. Es scheint so, als wenn er schon immer hier gewesen wäre.
Bandit begleitete mich auf meinem Rundgang. Ich stampfte durch den hohen Schnee. Das Mondlicht erhellte die Umgebung und wurde durch das weiß des Schnees verstärkt. Man konnte alles gut überblicken und trotzdem hatte ich ein mulmiges Gefühl heute Nacht.
Als ich zu den Pferdeställen kam, sah ich ein Schatten der davon huschte. Bandit stellte die Ohren hoch und begann zu knurren. Ein sicheres Zeichen, das da etwas war. Mir schlug das Herz bis zum Hals. Es war das erste Mal das Bandit und ich zusammen auf dem Rundgang war. Ich wusste nicht, wie er im Ernstfall reagieren würde. Konnte ich mich auf ihn verlassen?
Es half nichts, ich unterdrückte meine Angst, unsere Sicherheit und die der Tiere gingen vor.
Leise schlich ich mich am Stall entlang, dort wo ich den Schatten wahrgenommen hatte. Bandit folgte mir. Vorsichtig spähte ich um die Ecke. Irgendetwas kam auf mich zugeflogen. Ich versuchte noch auszuweichen, aber es traf mich und mir wurde schwarz vor den Augen.
Ich kann nicht sagen, wie lange ich bewusstlos war. Als ich die Augen aufschlug befand ich mich in einer großen Höhle liegend, zugedeckt mit Pelzen und neben mir brannte ein Feuer, das mich wärmte. Benommen sah ich mich um. Die Höhle mochte etwa eine Größe von mehreren hundert Metern betragen. Von der Decke hingen blaue schimmernde Kristalle herunter. Das Ganze ähnelte einer der Fantasykulissen, die für Hollywoodfilme typisch sind. Auf der rechten Seite erstreckte sich ein See.
Ich konnte mir nicht vorstellen, wo ich mich befand und wie ich hier hergekommen war.
Und trotzdem, ich fühlte mich irgendwie, als wenn ich nach Hause zurückgekehrt wäre.
Ich hatte einen Brummschädel und eine dicke Beule am Kopf. Mir fiel ein, dass ich auf dem Rundgang gewesen bin und plötzlich am Kopf getroffen wurde.
Was ich definitiv wusste, war das es diesen Ort nicht geben durfte. In der Gegend in der ich lebte war alles flach, keinerlei Berge und schon gar keine Höhlen. Spielte mir vielleicht mein Kopf einen Streich, träumte ich das alles nur?
Ich richtete mich auf. Ich war durstig und beschloss zuerst am See etwas zu trinken und danach die Höhle in Augenschein zu nehmen.
Das Wasser war erfrischend kühl und glasklar. Mit großen Zügen sog ich es ein.
Mein Durst war gestillt und ich folgte dem Ufer des Sees. Ich hoffte, dass hier einen Ablauf zu finden, der mir dem Weg nach draußen weisen würde.
Mich fröstelte es, denn das Feuer das mich wärmte, hatte ich ja zurückgelassen. Mhh, wer hatte es entzündet und wieso hat man mich hier hergebracht? Wo waren meine Entführer und was ist aus Bandit geworden?
Ich erspähte in der Ferne einen Lichtschein. Würde er mir Aufschluss geben wo ich mich befand?
Das Licht wurde immer größer und es erhellte zusehends mein Sichtbereich. Er jetzt sah ich die gewaltige Ausmaße er Höhle. Ich hatte Recht gehabt, der See fand seine Fortsetzung in einem kleinen Bachlauf. Daneben verlief ein Pfad, dem ich weiter folgte. Wir mussten sehr hoch sein, denn die Luft war hier sehr dünn. Das atmen fiel mir zusehends schwerer. Auch die Temperatur schien nur so um die 0° Grad zu betragen. Ein Glück hatte ich meinen dicken Parker an.
Nach kurzer Zeit erreichte ich einen Felsvorsprung, der mir eine Gigantische Aussicht ermöglichte. Der Bach dem ich gefolgt war, stürzte sich grollend in einem Wasserfall in die Tiefe.
Ich setzte mich hin und lies das ganze auf mich wirken. Es war eine andere Einsamkeit, die mich umgab.
Während sie Zuhause eher bedrückend auf mir lag, hatte ich hier das Gefühl der Freiheit. Gedankenversunken saß ich auf einem Felsbrocken. Wohin bin ich geraten und was sollte ich hier?
Ich nahm eine Bewegung seitlich von mir war und erschreckte mich zu Tode. Doch diesem Schreck folgte de Erleichterung, als Bandit schwanzwedelnd auf mich zukam und an mir hochsprang. Die Freude dass er mich gefunden hatte war ihm anzusehen. Wo hatte er denn die ganze Zeit gesteckt ?
Egal, dachte ich, Hauptsache ich bin nicht alleine, das hat erhebliche Vorteile. Wer weiß was mir hier noch alles begegnet. Mein Magen knurrte und erinnerte mich, das es Zeit war etwas zu essen zu besorgen. Hier oben dürfte mir die schwer fallen, da es keinerlei Vegetation gab, weit und breit nur Felsen. Dort wo der Wasserfall auftraf, etwa hundert Meter unterhalb, sah das Ganze vielleicht ein wenig erfolgreicher aus.
Ich machte mich also an den Abstieg, gefolgt von Bandit. Die schwierigen Passagen musste ich ihn tragen, da die Gefahr für ihn abzustürzen sehr groß war. Er verfügte als Hund nicht über die Fertigkeiten, die wir Menschen hatten und er war nicht gerade das was man als Felsenkletterer benennen konnte.
Der Abstieg war sehr anstrengend und zog sich über mehrere Stunde hin. Gegen Abend erreichten wir den Grund.
Ich beschloss vorerst am Fuße des Wasserfalls zu bleiben. Meinen Hunger hatte ich von einigen Beeren, die ich beim Abstieg gefunden hatte besänftigt. Nur Bandit schaut nicht gerade erfreut drein. Ständig sprang er an mir hoch, um mir zu signalisieren, dass auch er Kohldampf hatte. Tja was sollte ich tun, ich hatte selbst nichts und etwas Essbares für ihn hier aufzutreiben dürfte schwierig werden.
Zum Jagen war ich nicht ausgerüstet, und zudem vermutete ich das es hier sowieso nicht von Erfolg gekrönt wäre.
So beschäftigte ich mich ein Nachtlager anzulegen. Ich suchte mir ein wenig Holz zusammen und errichtete mit den Fichtenzweigen einen notdürftigen Unterschlupf.
Das Moos das sich auf den Steinen gebildet hat, löste ich ab und so konnte ich den harten Boden seinen Schrecken nehmen und ihn dadurch polstern.
Mit etwas trockenen Ästen und Gras gelang es mir ein Feuer zu entzünden. Ein Glück hatte ich vom Vormittag noch ein Feuerzeug einstecken. Das Feuer verbreitete eine wohlige Wärme.
Bandit hatte sich wie ein kleines Kind an mich gekuschelt und döste vor sich hin. Hoffentlich finden wir morgen was Essbares dachte ich noch so, als ich vor Erschöpfung einschlief.
Ich träumte von einem Land, in dem man mich bereits erwartete, von einer wunderschönen Frau und einem Tier das alle in Angst und Schrecken versetzte. Ich hatte den Schlüssel, um die Situation ins gute zu verkehren. Alles war so echt, so realistisch. Ich sah kleine durch die Luft schwebende Wesen, die ständig in Bewegung waren irgendetwas zu transportieren. Ich sah einen mächtigen Turm, der ganz und gar durchsichtig war, aber an dem sich das Licht brach wie bei einem geschliffenen Diamanten und somit die ganze Stadt ausleuchtet. Ich erblickte eine Gruppe Menschen, die irgendetwas tuschelten. Es schien so, als wenn sie ein Geheimnis hätten, das sie bewahren müssten und es waren hochgewachsene Menschen, die etwa eine Größe von 2 m haben durften.
Kinder schien es hier nicht zu geben, wenigstens konnte ich keine erblicken. Ich schnappte ein paar Gesprächsfetzen auf. „...... ja habe ich auch gehört. Er soll bereits hierher unterwegs sein. Ob er es wohl noch rechtzeitig schafft uns zu finden und ob er über die Reife verfügt uns zu führen?“. Von wem war hier die Rede. Sie warteten offensichtlich auf jemanden, der sie anführen sollte.
Ich dachte so bei mir, das sich hier vermutlich alles so abspielt wie zu Hause,
Intrigen, Kämpfe um die Vorherrschaft.
Es kam Bewegung ins Bild, Menschen schrien und rannten panisch davon. Auch die Gruppe sah auf und rannte in einen Unterschlupf. Was war da passiert?

Ich spürte etwas Feuchtes, Warmes in meinem Gesicht und sprang auf. Es war Bandit, der sich bemerkbar machte und liebevoll seine Zunge über mein Gesicht gleiten lies.
Was für ein Traum und wie realistisch nicht das Ganze erlebte, als wenn ich mich vor Ort befunden hätte.
Der Hunger meldete sich wieder. Und so beschloss ich das Lager abzubrechen und weiter zu gehen.
Ich folgte dem Pfad, der sich durch den immer dichter werdenden Wald schlängelte. Nur noch ab und zu stießen Sonnenstrahlen durch das Laub der Bäume. Sie schienen sehr alt zu sein. Größe und Stärke beeindruckte mich. Ich hatte Bäume dieser Dimension noch nie gesehen.
Bandit brachte mich zum lachen, da er sich anscheinend vorgenommen hatte alle Bäume zu markieren. Schon lange kam keine Flüssigkeit mehr, es war nur noch ein imaginäres Markieren, ein Bein in die Luft heben.
Wir kamen an eine Lichtung auf der eine Hütte stand aus deren Kamin . Rauch empor stieg und es roch nach gebratenem Fleisch.
Jetzt erst wusste ich, was es bedeutet, für was Essbares alles zu riskieren. Dieser Meinung war wohl auch Bandit, der sich in großen Sätzen dem Haus näherte.
Auch ich errichte es ein paar Augenblicke später. Es bestand aus Baumstämmen, die man wie in bei Blockhäuser übereinander geschichtet hatte. Das Dach bestand aus Holzschindeln. Es hatte kleine Fenster und eine massive Eingangstür, zu der ich mich begab.
Ich klopfte und rief dabei; „Jemand zu Hause?“
Niemand antwortete und so nahm ich meinen Mut zusammen und öffnete die Tür. Im Inneren erwartete mich ein seltsames Bild ein Feuer brannte in einem offenen Kamin. In der Dachschräge waren kleine Büschel aufgehängt, die dem ganzen durch das Feuer einen unheimlichen Eindruck verliehen. In der Mitte stand ein grob behauener Holztisch auf dem ein gefüllter Teller stand. Dazu eine Karaffe roten Wein.
Komisch dachte ich mir, wie konnte das sein, weit und breit niemand zu sehen und trotzdem stand das frisch zubereitete Essen auf dem Tisch.
Ich setzte mich an den Tisch und wartete. Die Zeit verrann und mit jeder Sekunde wurde der Hunger unerträglicher. Wo mag der Bewohner dieses Hauses geblieben sein?
Auch Bandit lief unruhig hin und her, unterbrach seinen Lauf und leckte mir über das Gesicht, wobei er mich ständig durch Blicke auf das essen aufmerksam machte.
Ich überlegte mir, mich einfach zu bedienen, schließlich hatte ich Hunger und eigentlich wäre das ja so wie Mundraub.
Bandit schien meine Gedanken zu erraten, denn er stupste mich nun dauern ans Bein, wobei er sich genüsslich mit der Zunge übers Maul fuhr.
OK, nach dem ich alle Ausreden von unbändigen Hunger bis ich bezahle ihnen das Essen, durchgespielt hatte, machte ich mich über darüber her.
Es war köstlich. Es musste sich um Wild handeln, das man in kleine Stücke geschnitten, gebraten hatte. Dazu eine Spinat oder Brennnessel Gemüse und ein Schwarzbrot, das aus eigener Herrstellung stammte. Der Wein war vorzüglich. Es war ein leichter Bauernwein, genau passend zu diesem Gericht. Auch Bandit schien sein Teil zu schmecken, den in null Komma nix war es in seinem Maul verschwunden.
Na ja wir hatten mächtig zugeschlagen. Viel war nicht übrig geblieben.
Satt und zufrieden lies ich meinen Blick durch den Raum schweifen. Ich entdeckte ein Regal auf dem einige Bücher standen, wobei mich eines magisch anzuziehen schien.
Ich stand auf und griff es mir. Es schien ein altes Buch zu sein, gebunden in Leder. Ich beschloss ein wenig darin zu lesen und begab mich nach draußen, da dort die Lichtverhältnisse besser waren. An der Hauswand stand eine Bank, auf der ich mich nieder lies.
Ich begann zu lesen und mir schien es als wenn mich das Buch aufsog.
Es handelte von einem Mann, der abends mit seinem Hund einen Rundgang machte und von etwas getroffen wurde, wo er danach in einer riesigen Höhle wieder zu sich kam.......
Erschrocken schlug ich das Buch zu. Es war der Anfang meiner Geschichte die ich im Moment erlebe, wie konnte das sein?

So langsam erholte ich mich von dem Schreck. Mir gingen verschiedene Sachen durch den Kopf. Ich hatte schon davon gehört, dass wenn man seinen Gedanken freien Lauf lässt, das dann die Aufmerksamkeit in Form von Energie aktiviert wird und man in einen Trance fallen kann.
Manche erzeugen so die Plattform, auf der sie sich durch raum und Zeit bewegen.
Auch ich hatte es bisher in meinem Leben so gehandhabt. Ich dachte schön öfters an die Möglichkeit durch meine Gedanken und Wünsche eine sich manifestierende Realität zu erzeugen. Eine greifbare Bestätigung hierfür, dass dies auch tatsächlich funktioniert hat bisher aber gefehlt.
Vieles was ich in meinen Leben gemacht hatte wäre dann wohl anders verlaufen.
Aus Unwissenheit erzeugte ich etwas und kümmerte mich nicht mehr darum. Ich probierte es gar nicht weiter aus, wertschätzte es nicht und wunderte mich warum ich immer wieder auf der Nase landete.
Ein gutes hatte mein Leben, es wurde mir nie langweilig.
Dieses Jahr hatte ich mir vorgenommen es einfach mal zu lassen. Ich hatte einen Typ bekommen.
Rauhnachtslegung heißt das Zauberwort, das mich inspirierte die Karten zu bemühen und mich daran auch zu halten.
Den ersten Monat hatte ich gut hinter mich gebracht und nun dies.
Für den Februar war angekündigt:
Jetzt gilt es in Aktion zu treten. Du kannst dabei wichtige Erfahrungen machen
und
Jeden Menschen in deinem Leben hast du selbst angezogen und jedes Ereignis hast du dir selbst geschaffen. Du bist der Schöpfer deiner Realität. Stelle deine Kreativität in den Dienst der Liebe.
Ich konnte bisher nichts damit anfangen, aber so langsam bekam das ganze einen Sinn.
Ich bin auf mich alleine gestellt, bereit die Erfahrung zu machen, nur wie?
War dies die Antwort darauf?
Eigentlich dachte ich mir, war das ja ein Wink des Schicksals, der mir das Buch in die Hände gespielt hatte. Ich musste ja nur weiter lesen und bekam dazu eine Steilvorlage, sprich den roten Faden in die Hand, dem ich ja dann nur folgen brauchte.
Ich schlug das Buch wieder auf und las weiter bis ich an die Stelle kam, in der ich mich jetzt befand.
Ich war überrascht, ab dieser Stelle war das Buch leer, nichts als leere weiße Seiten.

Ich war perplex, es wäre auch zu schön gewesen zu erfahren wie es weitergehen würde. Was hatte das zu bedeuten.
Mir blieb also nichts anderes übrig als zu warten was passieren würde oder wie bisher auch eigene Entscheidungen zu treffen.
Vielleicht ergab es sich ja wenn ich auf den Bewohner dieser Hütte traf. Ich holte noch einen Arm voll Holz und begab mich wieder ins innere.
Bandit hatte es sich vor dem Kamin gemütlich gemacht. Er lag auf dem Rücken, alle viere nach oben und die Zunge schaute aus der Schnauze, als wenn er mir einen Possen spielen wollte, aber er schien fest zu schlafen.
Ich legte das Buch zur Seite und nahm ein anderes in die Hand, denn ich wollte mir die Zeit ein wenig vertreiben.
Ich entschied mich für einen Abenteuerroman, wenigstens schloss ich das aus der Einleitung und da ich hier mich mitten in einem Abenteuer befand schien das genau das richtige zu sein.
Wenn ich vorher gewusst hätte was es mit den Büchern auf sich hat, wäre ich vermutlich vorsichtiger gewesen, aber es schien mir vorbestimmt gewesen zu sein
„Gedanken werden Wirklichkeit“, ging mir noch durch den Kopf, denn das war der Titel des Buches.
Ich setzte mich in einen Schaukelstuhl der neben dem Kamin stand und schlug das Buch auf.

Es ist schon eine Weile her, seit ich in dieses Land gekommen bin.
Es muss wohl so etwa 40 Jahre her sein als ich bei einer Bergwanderung diesen Durchgang gefunden habe und ihm gefolgt bin. Es fühlte sich an, als wenn ich eine andere Welt betrete. Ich hatte eine gute Sicht auf das Tal, das von Bergen eingerahmt wurde. Ich schätze dass es viertausender sein mussten.
Sie ragten majestätisch in den Himmel. Ihre Spitzen konnte man wegen den Wolken nur erahnen. Das Tal, das sich vor mir erstreckte, hatte diesen Grünton, der vor Gesundheit nur so strotzte. Ein Flüsschen schlängelte sich an den Bergen entlang und man konnte auch eine Stadt ausmachendie wie ein Haufen Diamanten strahlte. Das Material aus den die Häuser bestanden schien aus Kristall zu bestehen.
Ich war noch sehr weit weg, aber ich würde der Sache auf den Grund gehen. Ich folgte dem Pfad dem Tal entgegen. Mir fiel auf, das die Luft vibrierte, ja sie schwang irgendwie, was sich so ähnlich aussah, wie wenn man die durch die Sonne erhitzte und damit aufsteigende warme Luft beobachtete, nur das wir hier nur etwa 10 Grad hatten.
Ich konnte mir das nicht erklären.
Der Wald den ich jetzt mittlerweile erreicht hatte, war ein sehr alter, mit mächtigen Bäumen, die bis in den Himmel zu ragen schienen. Ich war jung und abenteuerlustig und das hier war definitiv nach meinem Geschmack.
Bei meinen Reisen durch die Welt hatte ich bereits viele Orte besucht. Ich habe mir Plätze wie den Grand Canyon, die Niagarafälle, sowie auch die Pyramiden und die Plätze der Götter in Griechenland angesehen.
Ich war in Asien, Indien und Nepal, aber ich hatte es immer noch nicht gefunden, den Ort, der mir mein Zuhause zu sein schien.
Ein Freund von mir war vor einiger Zeit aufgebrochen, der so wie ich auch auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und dem Ort wo die Wiege desselben stand.
Ich hatte schon lange nichts mehr von ihm gehört, weswegen ich seinen Vater anrief.
Wir kannten uns schon von Kinderbeinen auf und haben fast alles gemeinsam erlebt und unternommen.
Dieses Mal hatte ich keine Zeit mit zu kommen und so fuhr er alleine. Sein Vater gab mir eine Info, das er sich hier in den Bergen herum trieb, aber genaues konnte er mir auch nicht sagen.
Deshalb beschloss ich ihm zu nachzureisen und hier war ich jetzt also.
Den Durchgang zu dieser Seite hatte ich durch Zufall gefunden, als ich vor einem drohenden Gewitter Unterschlupf suchte.
Ich war fast am Grund angelangt und beschloss vorher aber noch ein Rast einzulegen und mir eine Suppe zu kochen, wer weiß was heute noch auf mich zukommen würde und da war es besser wenn man etwas im Magen hatte. Ich erspähte eine Lichtung nahe an einem kleinen Rinnsal. Es schien geradezu ideal für einen Rastplatz zu sein.
Dort konnte ich auch gleich meine Wasservorräte auffüllen.
Ich packte meinen Gaskocher aus, den ich immer bei mir trug.
Ja ich war gut ausgestattet, denn es war ja nicht das erste Mal, das ich alleine mit dem Rucksack unterwegs war. Ich führt auch immer Proviant mit mir, denn an so abgelegenen Orten, konnte man nie wissen, wann man das nächste Mal was bekam.
Das Wasser kochte bereits und ich rührte eine der unzählichen Fertigsuppen hinein. Ja eine feine Sache war das, wenn man bedenkt, wie das früher abgelaufen sein muss. Verzweifelt nach Nahrungsmittel suchend, entweder nach Beeren oder Früchten, oder nach Wild, das man erlegen konnte.
Heut zutage erschien es ganz einfach, Ritsch, Tüte ins kochende Wasser schütten und fertig war die Mahlzeit.

Irgendwie hatte ich mich verspannt und so legte ich das Buch beiseite. Ich war auch müde und noch immer hatte sich niemand sehen lassen. Es ist schon spät. Ich lege mich wohl erst einmal ein wenig schlafen, mal sehen was der neue Tag bringen wird.
Ich strich Bandit noch mal kurz übers Fell und legte mich auf das Fell vor dem Feuer.
Ich wurde wach, weil es mich fröstelte. Das Feuer war ausgegangen. Ich erhob ich mich und stiefelte nach draußen, wo die Sonne bereits den Tag eingeläutet hatte.
Ich tauchte meinen Kopf in das Fass voll Wasser, das neben der Eingangstür deponiert war.
Boah, war das kalt. In null Komma nix schoss der Kreislauf in die Höhe, so als wenn es einen Eindringling abwehren müsste. Es fühlte sich an wie tausend Nadeln, die sich in meine Haut bohrten.
Wach war ich jetzt und kalt war es mir auch nicht mehr. Rasch nahm ich einen Arm voll Holz und begab mich zurück ins Haus, wo ich mich anstrengte das Feuer in Gang zu bringen.
Feuer hatte schon immer etwas Magisches für mich. Ich konnte stundenlang in die Flammen sehen.
Ich setzte einen Kessel mit Wasser auf und während es köchelte, suchte ich nach Kaffee oder Tee.
Es musste schon ein seltsamer Kauz sein der hier wohnte. Alles hatte eine unverwechselbare Ordnung, Fast so, als hätte jemand stundenlang damit zugebracht alles zu sortieren und auszurichten.
Man fand hier Unmengen von verschiedenen Kräutern und Tinkturen, die in kleinen Flaschen abgefüllt waren. Alles fein säuberlich beschriftet.
Endlich fand ich eine Dose, deren Geruch mir sogleich bekannt vorkam, Kaffee.
Bandit war ebenfalls schon auf, er streunte ums Haus und markierte sein Territorium.
Während das Wasser sich erwärmte, bereitete ich das Frühstück.
Ich hatte in dem Haus eine Vorratskammer entdeckt, die randvoll gefüllt war. Es gab Schinken, Speck, unterschiedliche Würste, eingelegtes Obst und Gemüse, allerlei Marmeladen und einen Sack Kartoffeln. Also verhungern würde ich vorerst nicht, ging mir durch den Kopf.
Ich schnitt mir ein Stück von dem durchwachsenen Schinken ab, nahm ein Glas eingekochte Birnen und mit den kalten gekochten Kartoffeln, die ich gestern gesehen hatte, würde das ein erstklassiges Bauernfrühstück ergeben.
Ich hörte ein Scharren an der Tür. Es war Bandit, der die Witterung vom Speck in die Nase bekommen hatte.
Es ist doch schon erstaunlich wie treu Hundeaugen blicken können, wenn sie etwas wollen.
Rasch würfelte ich den Speck und lies ihn in der Pfanne braten. In der Zwischenzeit schälte ich die Kartoffeln, zerstückelte diese ebenso und gab sie zu dem schon Cross gerösteten Speck. Das Auge isst mit, dacht ich so bei mir und wenn ich dies sofort in die Tat umgesetzt hätte, wäre bestimmt schon nichts mehr da gewesen.
Ich lächelte vor mich hin. Schon lange war ich nicht mehr so ausgeglichen und zufrieden. Zu Hause quälten mich existentielle Sorgen. Ich wusste einfach nicht mehr weiter. Das Erlebte hier in Ungarn lastete schwer auf mir.
Ich war mittlerweile12 Jahre in Ungarn, weil ich mir einen Lebenstraum verwirklichen wollte. Voller Zuversicht war ich ins Land gekommen, um mitten in der Natur, mit Tieren und meiner damalige Freundin ein Leben auf einer spirituellen Basis zu leben.
Der Schuss ging nach hinten los. Vermutlich vor Angst von zu Hause loszulassen und auf der anderen Seite mich zu verlieren, gestaltete sie ein Drama, das meine Existenz nahezu ruinierte.
Es schmerzt mich sehr, wenn ich daran denke, wie sinnlos das Ganze ist und welchen Tribut ich bezahlen musste.
Der Lichtblick war meine jetzige Frau und meine Tiere, die den Gegenpart darstellten. Sie verzaubern mich und mein Leben und lassen mich vieles vergessen und ertragen.
Das Essen war fertig. Ich schob die Hälfte auf meinen Teller, die andere überlies ich Bandit, der wie immer alles auf einmal hinunter schlang, um dann erwartungsvoll auf einen Zuschlag hoffte.
Es ist doch schon erstaunlich, dass der Mensch die Eigenschaft hatte etwas zu genießen. Für ein Tier war es lediglich seinen Hunger zu stillen. Papp satt griff ich wieder nach dem Buch, das ich gestern begonnen hatte und begann zu lesen.

Die Suppe war schnell zubereitet und verschlungen. Ich wollte heute ein schönes Stück weiterkommen. Ob ich es bis zur Stadt schaffen würde war nicht sicher. Geschwind packte ich den Kocher weg, löschte das Feuer und begab mich auf den Weg. Das Wetter war genial, ein kühler Wind wehte mir ins Gesicht. Kurze Zeit später ging der Wald in eine Wiese über. Ich beschloss einfach dem ausgetretenen Pfad zu folgen. Das erschien mir das sicherste. Ich war erstaunt welche Pflanzenvielfalt doch hier herrschte. Viele Pflanzen hatte ich mit Sicherheit noch nie gesehen. Auch die Farben waren sehr intensiv. Fast so als wollten sie mich verführen hier zu verweilen. Doch ich irgend etwas mahnte mich zur Vorsicht und trieb mich zur Eile an.
Ich war es gewohnt auf meine Intuition zu hören. Eigentlich hatte sie mir immer den Weg gezeigt und mich vor schlimmeren bewahrt.
Mit der Zeit veränderten sich die Pflanzen. Mir kam es vor, als wenn sie immer größer wurden und immer mehr die Farben der anderen verdrängten. Irgendwie sah es aus, als wenn kein Platz mehr dafür war und sie sowohl Licht als auch die Nährstoffe für sich beanspruchten.
Kurze Zeit später bestätigte sich mein Verdacht. Sie waren jetzt bereits Mannshoch und sahen aus wie Speere. Was hatte dies zu bedeuten. Auch der Pfad wurde immer schmäler und ich befürchtete dass es eine Sackgasse sein könnte. Ich hob nochmals das Tempo an, denn es wurde mir langsam unheimlich. Zum umdrehen war es bereits zu spät, den hinter mir gelassenen Wald würde ich vor Sonnenuntergang nicht mehr erreichen.
Der Weg vor mir war mir nicht bekannt. Die Panik die sich in mir breit machte verlieh mir Flügel.
In Windeseile flog ich nur so dahin. Ich wunderte mich selbst über meine Ausdauer, diese Geschwindigkeit aufrecht zu erhalten. Es war fast so als würde ich mit Energie versorgt.
Die Pflanzen waren mittlerweile Baumhoch und wirkten bedrohlich, auch schien Bewegung in sie zu kommen.
Die Sonne war schon fast nicht mehr zu sehen. Ein Gefühl sagte mir, das wenn ich es nicht schaffen würde rechtzeitig hier heraus zu kommen, dann würde ich es nicht überleben.
Das Gefühl verstärkte sich zusehends. Es war fast dunkel.
Ich erhöhte nochmals die Geschwindigkeit, mittlerweile spurtete ich. Wie lange ich dieses tempo noch durchhalten würde war fraglich.
Ob der Weg hinaus noch lang war und wieso war ich denn überhaupt hier? Was hatte das ganze zu bedeuten?
Die Gräser schienen lebendig zu werden, der Weg wurde immer enger und das Herz pochte mir bis zum Hals. Wie weit noch?
Da vorne schien sich etwas zu sein, ich nahm ein Licht war, ein Schein einer Lampe die hin und her geschwungen wurde.
War es ein Zeichen oder nur eine Einbildung, hervorgerufen von der Überanstrengung der letzten Minuten. Nur noch ein Stück dachte ich, du schaffst es.
Plötzlich wurde mir schwarz vor den Augen und ich prallte auf den Boden.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, da Bandit anfing zu knurren und unruhig zur Tür schaute. Ich war so in das Buch vertieft gewesen, das ich die Zeit und meine Situation total aus den Augen verloren hatte.
Wie bereits zu Anfang beschloss ich nach dem rechten zu sehen, man konnte ja nie wissen, was einen erwartet und bisher konnte ich mich auf Bandit immer verlassen. Ich legte das Buch bei Seite und öffnete die Tür und trat ins Freie.
Ich war innerlich sehr aufgewühlt. Zu sehr hatte mich die Geschichte berührt. die ich im Buch vorfand.
Der Autor verstand es einen in Spannung zu versetzen, so dass man mit fieberte. Die Geschichte konnte genauso gut sich hier zu getragen haben. Auch ich hatte als am Wasserfall stand eine Stadt in weiter Ferne bemerkt, die wie Diamanten leuchtete. Sollte es da eventuell einen Zusammenhang geben?
Die frische Luft tat mir gut und brachte mich schnell wieder in den Normalzustand.
Ich beschloss diese Gelegenheit zu nutzen. um mich ein wenig hier umzusehen. Vielleicht stieß ich ja auf was, dass mir ein wenig Aufschluss geben konnte, wo ich mich befand.
Ich stieß nicht weit von der Hütte auf eine kleine Kapelle. Ich war erstaunt sie hier vorzufinden, in einer so menschenleeren Umgebung.
Bei näheren Hinsehen sah man, das hier schon eine Ewigkeit niemand mehr da gewesen ist. Der Staub hatte sich auf den Bänken gesammelt.
Die Kapelle war mit Wandmalereien ausstaffiert. Es schien sich aber nicht um christliche Motive zu handeln, sondern eher um Geschichten bzw. Handlungen die sich daraus darstellen.
Ich erblickte eine fast abgebrannte Kerze, die ich entzündete, damit ich in dem halbdunkel die Motive besser sehen konnte.
Hier sah ich einen Mann, der anscheinend durch einen Durchgang in den Felsen diese Welt betrat. Ebenso erblickte ich die hohen bedrohlichen Gräser, die ich bereits aus dem Buch kannte, das ich am lesen war. Es schien Parallelen zwischen dem Buch und den Malereien zu geben. Vielleicht war es ja eine Geschichte, die sich tatsächlich zugetragen hatte, eine Art Science Fiktion mit realem Hintergrund. Das wäre mal was anderes, wenn sich Utopie plötzlich als Realität herausstellen wer.
Ich hatte ja schon lange den Verdacht das sich in meiner Welt was veränderte, das man mittlerweile allein mit seinen Gedanken sich eine Neue Welt erschaffen und diese dann im Gegensatz zu früher zur Realität werden kann.
Zu oft hatte ich in der Vergangenheit die Bestätigung erhalten. Ich war geprägt von meiner Jugend, ständig negativ eingestellt. Ja ich legte durch meine innere Überzeugung, das mir nie was Gelingen würde, den Grundstein für das spätere scheitern.
Ich denke dass einen großen Anteil meine Eltern daran hatten. Von Geburt an hatten sie mich spüren lassen, dass ich nicht willkommen bin. Mein Erzeuger machte sich aus dem Staub indem er mich nicht als seinen Sohn anerkannte, meine Mutter machte mich für dies Unglück verantwortlich und mein Stiefvater lies keine Gelegenheit aus, mir zu zeigen, das ich ein Bastard war, den er als lästige Dreingabe zu meiner Mutter bekam.
Auch meine Halbschwestern übernahmen dies was meine Eltern ihnen vorlebten.
So begann ich eigentlich recht früh mich von allem abzukapseln und mir meine eigene Welt auf zu bauen. Mittlerweile war ich 51, hab weniger recht als schlecht mein Leben bis jetzt hinter mich gebracht.
Mein Erzeuger und mein Stiefvater waren bereits verstorben. Zu meiner Mutter habe ich ein noch ein oberflächliches Verhältnis.
Ich habe drei Söhne in die Welt gesetzt, für die ich aber auch nur die Rolle des Erzeugers einnahm. Meine Frau verließ ich bereits vor Jahren, weil ich erkannte, das ich kein Familienmensch war und sie alleine besser zurecht kommen würden und ich wohl eher hinderlich als fördernd für die Entwicklung der Kids gewesen bin.
Ein Schmerz durchfuhr meine Hand. Ich hatte im Gedanken nicht darauf geachtet das die Kerze bereits soweit herunter gebrannt war. Mit einem Aufschrei lies ich sie los und trat sie mit den Füßen aus.
Da eine Neue nicht zu finde war musste ich es für heute dabei belassen
Ich ging wir hinaus, beschloss aber zu einem späteren Zeitpunkt wieder zu kehren, um die Wandmalereien nochmals in Augenschein zu nehmen.
Bandit war nirgends zu sehen, auch auf mein Rufen reagierte er nicht. Das war absolut ungewöhnlich. Bisher hörte er aufs Wort und er hatte sich auch noch nie selbständig von mir entfernt.
Mich fröstelte und ich begab mich ins Haus, um mir eine Jacke zu holen.
Irgendwie ergab das Ganze keinen Sinn. Immer noch hatte ich nicht herausgefunden, zu was das Ganze gut sein sollte.
Zwei Tage war ich jetzt schon von Zuhause weg. Was meine Frau wohl denken würde?
Wir waren seit 10 Jahren zusammen und haben in der letzten Zeit immer weiter zusammen gefunden. Es war nicht die Liebe auf den ersten Blick. Meine damalige Lebenspartnerin hatte sich kurz vorher von mir getrennt. Ich war damals froh jemanden um mich zu haben, da es schon ein Schlag ins Gesicht war.
Mein Blick fiel auf das Buch, das ich vorher weggelegt hatte.
Ich hatte mich wieder beruhigt und war auch neugierig, wie die Geschichte weiterging.

[i]Ich öffnete die Augen und fand mich an einem Lagerfeuer wieder, eingehüllt in Decken. Langsam kehrte die Erinnerung wieder. Die Gräser die dick wie Bäume aus dem Boden sprossen und die Bedrohung die von ihnen ausging, was mir fast das Leben gekostet hätte. Wie kam ich hierher, alleine konnte ich das nicht geschafft haben. Ich erinnerte mich noch an das Licht, kurz bevor mir schwarz vor den Augen wurde.
Aus dem Augenwinkel erspähte ich eine Bewegung. Blitzschnell drehte ich mich um und wie ein wildes Tier spannte ich alle Muskeln zum Kampf an.
Die Person sprang erschrocken zurück.
Ich erblickte eine wunderschöne Frau. Sie mochte etwa 25 Jahre alt sein, ihre schwarzen langen Haare fielen über ein ledernes Wams. Ihre Größe beeindruckte mich, da sie etwa einen halben Kopf größer wie ich war, so etwa 1,95m. Ich hatte noch nie seine große Frau gesehen. Sie kam auf mich zu und gab mir zu verstehen dass ich keine Angst haben bräuchte und ich hier in Sicherheit war.
Komisch, dabei bewegte sie ihre Lippen nicht und ich hörte auch keinen Laut, trotzdem vernahm ich es in mir ganz deutlich.
Mir war so, als wenn wir auf einer anderen Ebene kommunizierten.
Als sie näher kam, sah ich in ihren dunklen Augen sich das Feuer spiegeln. Sie hatte keinerlei andere Farbe in ihrem Augapfel, man hatte den Eindruck in einen Abgrund zu blicken.
Ich war noch ziemlich erschöpft von dem was ich erlebt hatte und hungrig dazu. Auch der Durst meldete sich. Die Frau stand auf und entfernte sich. Als sie wiederkam, hatte sie einen Krug und etwas zu Essen bei sich und stellte beides vor mir ab.
Lass es dir schmecken und ruhe dich aus empfing ich von ihr, ich komme später wieder.
Mit Heißhunger machte ich mich über das Essen her. Es schmeckte köstlich, obwohl ich eigentlich nicht erkennen konnte um was es sich handelte. Es waren für mich unbekannte Früchte und Pflanzen. Noch ein Schluck aus dem Krug und ich wäre einsatzbereit für die nächste Runde dachte ich noch so bei mir. Auch das Getränk war mir unbekannt. Es hatte einen leicht bitteren Geschmack. Ich hatte das Gefühl danach, als wenn mir jemand pure Energie eingeflößt hätte, denn von Minute zu Minute wurde ich kräftiger und es konnte nicht mehr lang dauern, bis ich wieder der Alte war.
Es dauerte nicht lange, als die Frau in Begleitung eines Mannes zurückkam.
Er war wie sie hochgewachsen, etwa 2m groß. Dem Aussehen nach schien es sich um einen Medikus zu handeln. Sein Gewand umschloss den ganzen Körper, so dass ich seine Statur nur vermuten konnte. Sein Gesicht war kantig und auch er hatte diese Augen, in denen man sich verlieren konnte. „Wie ich sehe geht es dir schon besser“ empfing ich auf die gleiche Weise wie bei der Frau.
Ich war wieder überrascht, da ich mich erst an die Art der Kommunikation gewöhnen musste. Ich fragte mich, ob sie mich auch auf diese Art und Weise verstehen konnten.
Ein Lächeln war die Reaktion auf meine Gedanken. „Ja, empfing ich, wir können dich auch auf diese Art und Weise verstehen.
Ich hatte so viele Fragen, was dies alles zu bedeuten hatte und wer die beiden waren?
Der Mann gab mir zu verstehen dass er sich zurückziehen wollte und Miriam, es übernehmen wird mir meine Fragen zu beantworten
Er lies uns alleine. Miriam hieß sie also. Ich war gerade dabei sie nochmals in Augenschein zu nehmen, so wie ich es bisher bei Frauen immer gemacht hatte.
Ich beurteilte die Frauen nach bestimmten Merkmalen, meistens oberflächlich.
Bisher waren Frauen für mich Mittel zum Zweck gewesen, die mir nur zu meiner Bedürfnisbefriedigung dienten. Deswegen war das Aussehen ein wichtiges Kriterium für mich gewesen.
Ich bezeichne mich als Popo und lange Beine Fetischist.
Das andere war für mich eher nebensächlich, bis ich meine jetzige Frau kennen gelernt hatte.
Sie schlug komplett aus der Art. Sie war für mein Idealbild zu klein, hatte wohl proportionierte Hüfte, eher der Muttertyp.
Am Anfang hat mir das, obwohl sie eine sehr schöne Frau war, Probleme bereitet. Mittlerweile ist dies aber in den Hintergrund gerückt und ich konnte sie als Mensch mit allen Vorzügen annehmen. Nachteile hatte ich wenig gefunden.
Ich weiß, dass viele Frauen aufschreien würden, wenn sie meine Gedankengänge erraten könnten, aber so war ich nun mal angelegt.
Ich „zog“ Miriam in meinen Gedanken bereits aus, als mir siedendheiß einfiel, dass sie ja anscheinend sah was in meinem Kopf vorging. Wie ein auf frischer Tat ertappter Dieb, versuchte ich mich in einer Erklärungsflut ihr gegenüber. Ich vergaß dabei auch, dass ich es nicht aussprechen musste und plapperte darauf los.
Miriam brach in ein schallendes Gelächter aus. Ich war überrascht, einen laut aus ihrem Mund zu hören, es schien so, als wenn Kommunikation auch auf Sprachlicher Ebene stattfinden könnte.
„Ja du hast recht „ sprach sie diesmal, wir können auf beiden Ebenen kommunizieren.
Nur bedienen wir uns hauptsächlich der nonverbalen Kommunikation, weil so ein besseres einander Verstehen möglich ist. Wir haben festgestellt, dass die Sprache unzureichend und manipulierbar ist. Außerdem grenzt sie die Gefühlswelt nahezu aus. Die Gefahr der Manipulation innerhalb des Gespräches ist somit eher gegeben.
Es liegt an dir, für was du dich entscheidest.“
Mir war es deutlich unangenehm, dass sie meine Gedanken einfach so sehen und beurteilen konnte. Mir ist aufgefallen, dass ich im Gegensatz ihre Gedanken nur erfassen konnte, was unmittelbar der Kommunikation diente. Weiter Informationen konnte ich nicht erfassen.
Miriam setzte das Gespräch fort. „Weißt du es ist eine Übungssache nonverbal zu kommunizieren. Es gibt durchaus Möglichkeiten, seine Gedanken unter Verschluss zu halten und nur das dem Austausch dienliche durch zulassen. Hauptsächlich verwendeten wir die Art zu kommunizieren, um jemanden eine Botschaft zukommen zu lassen, der sich weit entfernt von uns aufhält. Wir haben dieses System auf der Basis von Intuition und Ausprägung der uns angeborenen Sinne wie Hellsicht, - fühlen und - riechen entwickelt.
Dadurch war es uns auch irgendwann möglich uns an jede Stelle des Universums zu projizieren.
Obwohl du mich direkt vor dir wahrnehmen kannst, bin ich körperlich weit entfernt von Dir. Ich wusste dass du hier auftauchen und meine Hilfe benötigen würdest, weil wir sowohl Zugang zur Vergangenheit, Gegenwart und auch Zukunft haben. Es ist im Prinzip eine Möglichkeit der Rück und Vorschau, das von Anbeginn bereits in uns angelegt war, aber wir uns erst daran Erinnern mussten.
In deiner Welt erinnern sich immer mehr an diese Fähigkeit und somit auch du. Deshalb bist du hier. Diejenigen, die den Eintritt in diese Dimension vollziehen werden mit ihren Ängsten konfrontiert. Bei dir war es das Gefühl eingeengt zu werden, keine Luft mehr zu bekommen und das Gefühl ständig zu versagen.
Deshalb kamst du durch den Weg der Gräser zu uns. Dir wurde bewusst, welche Gefahr durch deine eigene Begrenzung, die du dir auferlegt hast ausgeht.
Du wirst auf den Weg in die Kristallstadt noch einiges erleben was unmittelbar seinen Ursprung in dir hat. Wir werden auf dich warten, denn du bist einer der ersten aus der alten Welt, die den Weg zu uns gefunden haben.
Keine Angst, dir wird nur soviel aufgeladen, wie du tragen kannst. Es dient zu deiner Entwicklung und um die Prüfungen zu bestehen, die notwendig sind um in der Stadt Einlass zu erhalten.“
Ich war geschockt und fasziniert zugleich, von dem was ich gehört habe. Ich war also in einer anderen Ebene angelangt, einer die ich bisher nur vermutet hatte, aber nicht beweisbar war.
Ich wollte noch etwas zur Klärung fragen, aber Miriams Silhouette wurde bereits schwächer und verschwand kurze Zeit später vollkommen.
Ich war geplättet. Was hatte das zu bedeuten, dass ich noch einiges erleben würde und was hatte es mit der Prüfung auf sich, um in die Stadt zu gelangen.
Wieso verließ mich Miriam grade jetzt, wo ich unendlich viele Fragen hatte.
Gehörte dies zu meinen Aufgaben dies alleine heraus zu finden? War Miriam so was wie ein Schutzengel, der mir in schwierigen Situationen zur Hilfe kam? Ja und wie konnte es denn sein, das sie in der Stadt war, aber mich hier mit Proviant versorgte. Wie konnte sie denn ein Feuer entzünden wenn sie rein körperlich gar nicht hier existent war.


Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen da Bandit an der Tür scharrte. Er schien sich ausgetobt zu haben und wollte ins Haus. Ich legte das Buch zur Seite und öffnete die Tür.
Bandit schien froh zu sein, mich zu sehen. Er richtete sich an mir auf und schleckte mit seiner Zunge über mein Gesicht.
Dann stupste er mich in Richtung Napf, aus dem er gestern sein Fressen bekommen hatte.
In dem Kochtopf waren noch die Reste von gestern vorhanden, die ich ihm dann überlies.
Ich dachte nach und versuchte einen Zusammenhang zwischen dem gelesenen und meiner Situation hier zu finden. Irgendwie ging es mir ja ähnlich und wer weiß, vielleicht befand ich mich ebenfalls bereits in der anderen Dimension.
Ich musste wieder an die Zeichnungen denken, die ich in der Kapelle bemerkte, es schien irgendwie alles verbunden zu sein, die Situation hier, das was ich las und das was ich in der Kapelle bemerkte.
Immer mehr schien es mir so, als wenn dies hier nur eine Durchgangsstation war, die letztendlich dazu führte in die Situation wie im Buch beschrieben zu kommen.
Ich erinnerte mich an das erste Buch, das endete mit dem hier ankommen.
Wenn also meine Vermutung stimmte, dass dies da Buch der Gegenwart war, dann müssten eigentlich die Schritte die ich seitdem vollzogen hatte, dort aufgezeichnet sein.
Es war ein leichtes meine Theorie zu überprüfen. Ich holte mir das Buch und schlug es auf.
Ich hatte Recht, als letzten Eintrag fand ich „und schlug das Buch auf um seine Vermutungen zu überprüfen“.
Also wenn dies das Buch der Gegenwart war, das was ich las der Zukunft zuzuschreiben wäre, dann müsste es noch ein Buch geben, das der Vergangenheit insgesamt gewidmet ist. Wo ich erfahren würde, wo der Ursprung meiner Wenigkeit anfing, wie ich in dieses System eingebunden wurde und welche Aufgaben ich bisher bereits bewältigt hatte, also auch die, die sich außerhalb meines Bewusstseins befanden.
Ich hatte einige Bücher gesehen und bisher nur die beiden überprüft. Vielleicht fand ich ja noch ein Buch, das sich mit den Zeichnungen in der Kapelle beschäftigte.
Ich hatte Hunger, es wurde Zeit sich was zu essen zu machen. Obwohl ich keinerlei körperliche Arbeit verrichtete, schien ich viel Energie zu verbrauchen. Auf jeden Fall meldete sich mein Hunger in immer kürzeren Abständen.
Ich machte mich auf die Suche nach was Essbaren, die Kammer war ja prall gefüllt, so dass mir die Auswahl leicht fallen würde.
Als wenn Bandit meine Gedanken erraten hätte, lief er Schwanz wedelnd hinter mir her und leckte sich genüsslich übers Maul.
Ja es war schon so ne Marke für sich, mein Bandit.
Ich entschied mich für das frische Sauerkraut, das ich in einem Tongefäß entdeckt hatte, dazu sollte es Kartoffeln und ein Stück von dem köstlich riechenden Schinken geben.
Bandit schaute mich erwartungsvoll an. Tja was wäre wohl etwa, was ihm schmecken würde. Mein Blick fiel auf ein ausgebeintes Rippenstück. Davon schlug ich, mit dem Beil das auf dem Holzklotz lag, einen Teil ab. Freudestrahlend schnappte sich Bandit dieses Stück und verzog sich in eine Zimmerecke, wo er die Knochen bearbeitet.
Ich machte mich daran nochmals Holz nachzulegen, um dann die Kartoffeln für meine Mahlzeit zu schälen.
Ich beschloss später nochmals in die Kapelle zu gehen, um mir die Bilder nochmals bei mehr Licht anzusehen. Vielleicht konnte ich ja einen Zusammenhang erkennen und wie die Geschichte sich wohl weiter entwickeln würde.
Gedankenversunken machte ich mich ans Werk.


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Beitrag  berton Di Feb 23, 2010 10:17 am


Wie in Trance verrichtete ich die Arbeit. Im Gedanken war ich bereits weit weg. Ich konnte immer noch nicht die Zusammenhänge erkennen, was hier mit mir passierte.
Ich hatte fast vergessen, dass es ja noch ein Leben davor gab, eines in der ich auch Verantwortung übernommen hatte. Es kam mir wie ein Traum vor, aus dem ich nicht erwachen wollte.
Der beißende Geruch von verbranntem Essen weckte mich aus meinen Gedanken.
Die Kartoffeln waren leicht angebrannt.
Ein Lächeln glitt mir über das Gesicht. Ein Glück war meine Frau nicht in der Nähe, sonst müsste ich jetzt wieder eine Predigt von ihr anhören.
Sie war eine herzensgute Frau, aber sie hatte absolut was dagegen, wenn ich mich in der Küche versuchte.
Ich sortierte behände die verbrannten Stücke aus und schlang das Essen herunter. Abspülen konnte ich ja noch später.
Ich fand eine paar Kerzen und machte mich abermals auf in die Kapelle.
Dort entzündete ich sie, so dass ich die Malereien besser betrachten konnte.
Ich sah dort unterschiedliche Bilder von verschiedenen Personen, die aber alle ein Ziel zu haben schienen. Sie waren auf dem Weg in die Kristallstadt. Jedes dieser Bilder hatte eine eigene Charakteristik und erzählte eine andere Geschichte. Es schien fast so, als wenn es sich um Lebensläufe der einzelnen Personen handelte.
In einem sah ich die Gräser, die in den Himmel ragten und die Person bedrohte, wieder andere kämpften mit der Dunkelheit, dem Feuer und anderen Unzulänglichkeiten. Das interessante daran war, das sie am Schluss alle zusammen auf einem Bild in der Kristallstadt abgebildet waren, in der sie unterschiedlich Aufgaben innehatten.
In der Kapelle waren aber auch noch halbfertige Bilder und leere Flächen, die so wie es schien, noch fertig gestellt, bzw. begonnen werden mussten.
Besonders eins stach mir ins Auge, weil die Person unwahrscheinliche Ähnlichkeit mit mir hatte. Ich sah mich auf einer Sequenz in einer Kapelle, in der ich die Bilder betrachtete.
Wie konnte dies sein? Bis vor kurzer Zeit wusste ich ja selbst noch nichts von der Existenz der Kapelle, geschweige denn dass ich hier her kommen würde.
Es schien so, das ich einem vorgegebenen Pfad in meinem Leben auf die Spur gekommen war. Sowohl der Vergangenheit, der Gegenwart, als auch einer möglichen Zukunft.
Ich hatte wahrscheinlich unbewußt die Zeit außer Kraft gesetzt, so dass mir alles gleichzeitig zur Verfügung stand und dadurch auch die Möglichkeit gefunden, mich auf verschiedenen Zeitebenen zu bewegen.
Ich hatte schon öfters davon gehört, das dies möglich ist, aber jetzt schien es auch für mich greifbar zu werden, erlebbar.
Die Kerzen flackerten durch einen Windstoß, der durch die geöffnete Kapellentür strich. Ich löschte sie ganz und begab mich wieder in die Hütte. Ich benötigte ein wenig Ruhe um meine Gedanken und das Erlebte zu sortieren.
Außerdem würde mir ein Nickerchen gut tun und mich wieder zu Kräften bringen, da obwohl ich körperlich nichts großartig arbeitete, mich das Ganze ziemlich mitnahm.
Ich ging zurück ins Haus, streckte mich auf dem Sofa aus, schloss meine Augen und verfiel sofort in einen Traum. Die Geschichte die ich zu lesen angefangen hatte sollte seine Fortsetzung finden


Zuletzt von berton am Mo Dez 06, 2010 9:50 am bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet
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Beitrag  berton Di März 02, 2010 11:40 pm

Ich dachte daran wie es nun weitergehen sollte, jetzt wo Miriam nicht mehr hier verweilte. Sie wartete in der Kristallstadt, sagte sie, bevor sie verschwand und ich müsste Prüfungen ablegen.
Wie ich das hasste, diese Geheimniskrämerei.
Konnte sie mir nicht einfach sagen was Sache war? Ich hatte bereits in meiner Familie immer das Gefühl, das man mir niemals die Wahrheit sagte und mich hinhielt. Mein Vater war schon früh gestorben. Niemand konnte oder wollte mir was über ihn erzählen, alle schwiegen sich aus. Nur einmal hörte ich, das über ihn gemunkelt wurde er habe sich mit dem Teufel verbündet.
Man muss dazu sagen, dass ich in einem kleinen Ort aufgewachsen war, in dem es ziemlich katholisch daher ging und alles was irgendwie unerklärlich war, wurde mit dem Teufel in Zusammenhang gebracht.
Mein Vater hatte wohl ein wenig experimentiert. Ich habe einige Bücher gefunden, die mit Alchimie, Physik und Kräuterheilkunde zutun hatten, aber mich nicht weiter damit befasst. Vielleicht war das ein Fehler, denn sonst hätte ich das Wissen hier vielleicht einsetzen können.
Ich packte meine Sachen und machte mich auf den Weg. Es war der Sonne nach zu urteilen Mittagszeit und mir blieben ungefähr 7 Stunden bis es dunkel wurde. Ich wollte heute noch ein schönes Stück weiter kommen. Schließlich war ich gespannt auf die Kristallstadt und ich freute mich auch dort Miriam wieder zu sehen. Ich folgte weiterhin dem ausgetrampelten Weg, den ich bei meiner Ankunft vorgefunden hatte. Nur mit dem Unterschied das ich vorsichtiger sein wollte. Auf ein Erlebnis, wie das mit den Gräsern, sollte mir nicht noch einmal passieren.
Ich kam schnell voran. Die Rast hatte mir gut getan und mein Kraftreservoir aufgetankt. Es war ein schöner Tag, wolkenlos und der Himmel zeigte sich von einem beeindruckenden Blau.
Der Weg führte den Bach entlang, der von einer Blumenwiese eingerahmt wurde. Sie waren in allen Farben vertreten. Sie leuchteten intensiv, so das sie schon wieder unwirklich erschienen. Überhaupt passten die Farben irgendwie nicht in meine Realität.
Mein Schritt verlangsamte sich. Irgendetwas warnte mich und alle Alarmglocken schrillten in mir.
War es wieder eine Falle, eine dieser angekündigten Prüfungen die mich ins Unglück stürzen sollte?
Der Duft den die Blumen verströmten benebelte mein Gehirn. Die Wirkung die sich einstellte könnte man einem Rausch gleichsetzen. Ich war kurz davor mich dem Duft zu ergeben, mich hinzulegen und alles um mich herum zu vergessen.
In hörte jemanden meinen Namen rufen und ich soll dagegen ankämpfen. Schemenhaft sah ich Miriam vor mir und die Panik in ihren Augen. Dies erinnerte mich an ihre Worte, die Prüfungen und die Gefährlichkeit des Weges, die sie mir beschrieben und wovor sie mich gewarnt hatte.
Ich vermied es zu atmen, kämpfte gegen den Rausch an und gewann kurz darauf die Kontrolle über mich. Ich erblickte einen Felsen, der nicht weit von mir emporragte und schleppte mich mühsam auf ihn zu. Ich erklomm ihn Stück für Stück und je höher ich kletterte desto klarer wurden meine Gedanken.
Mein Herz pochte bis zum Hals, als mir bewusst wurde wie knapp ich der Katastrophe entgangen war.
Der Felsen war ein Ausläufer von einem Plateau, das weit ins Land ragte um dann in einem Berg seinen Abschluss zu finden. Ich beschloss heute hier zu lagern, um den Schrecken erst Mal zu verdauen.
Das zweite Mal bin ich der Heimtücke dieser Gegend beinahe zum Opfer gefallen.
Heute wollte ich definitiv nicht mehr weiter gehen. Mein Blick schweifte zurück auf das Blumenfeld, das ich gerade noch rechtzeitig hinter mich bringen konnte. Ich nahm wahr, dass sich über dem Feld dichte Schwaden gebildet hatten, die man von unten gar nicht so wahrnehmen konnte. Die Wirkung die sie hatten war verheerend. Wenn Miriam sich nicht bemerkbar gemacht hätte, wer weiß ob ich überhaupt nochmals mein Bewusstsein erlangt hätte. Irgendetwas erinnerte mich an das weibliche, dem ich ebenfalls mehrfach verfallen bin. Mehrfach bin ich den Frauen erlegen und habe alles um mich herum vergessen, was nicht selten in einer Katastrophe endete. Vielleicht sollte ich mich auf das Wesentliche konzentrieren.
Ich richtete mein Lager. Außer einer Mulde die ich vorfand hatte ich wenig Schutz. Ich rollte meinen Schlafsack darin aus und fiel kurz darauf in den Schlaf.


Zuletzt von berton am Mo Dez 06, 2010 10:26 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag  berton Mi März 03, 2010 9:19 am


Als ich aufwachte stand die Sonne bereits hoch am Firmament. Ich hatte eine traumlose Nacht hinter mich gebracht. Mein Rücken schmerzte von dem harten Untergrund. Ich kochte mir eine Tütensuppe und brach danach das Lager ab. Ich wollte unbedingt den Berg noch vor dem Abend erreichen. Die Erfahrung sagte mir, dass es tagsüber sicherer zu sein schien. Vor allem sah ich was auf mich zukommt und somit hatte ich Zeit zu reagieren. Es musste bereits Nachmittag sein als ich die Felswand erreichte. Sie ragte stolz in die Höhe und stellte mich vor ein Problem. Ich war kein besonders guter Kletterer, aber wenn ich weiter gehen wollte, schien dies die einzige Möglichkeit zu sein. Man müsste nur den richtigen Einstieg finden, dann sollte es schon gehen.
Doch es sollte mir erspart bleiben. Ich entdeckte eine Öffnung im Felsen und entschied diese zu erkunden. Neugierig ging ich durch sie hindurch und betraut eine Höhle. Sie bot mir auf jeden Fall Unterschlupf für die kommende Nacht. Es war besser als auf dem Felsvorsprung zu verharren.
Je weiter ich in sie vordrang desto größer wurde sie. Ich hatte ein ungutes Gefühl, sollte dies wieder zu einer Falle werden, so wie die, der ich gerade entronnen war. Was hatte das Ganze zu bedeuten und wieso war Miriam überzeugt davon, dass wir uns in der Kristallstadt wieder sehen würden.
So wie es aussah musste ich erneut eine Nacht auf hartem Untergrund verbringen. Die Höhle bot mir zwar ein Dach über dem Kopf aber es war nur kalter Fels zu sehen, soweit mein Auge reichte. Nicht wirklich einladend für ein Nachtlager. Noch hatte ich die Wahl. Sollte ich mich weiter in die Höhle wagen oder es mir auf der Felsplattform gemütlich machen, wo ich auf dem weichen Erdreich am Eingang der Höhle meine Knochen schonen konnte.
Die Entscheidung wurde mir abgenommen. Als ich mich wieder zum Eingang wendete stellte ich fest, das er verschwunden war.
Der „Fluchtweg“ hatte sich aufgelöst und sich in harte Felswand verwandelt.
Es schien ein abgekartetes Spiel zu sein, indem man mich in eine bestimmte Richtung abzudrängen versuchte. Ich war zum Spielball geworden.
Wie sehr wünschte ich mir jetzt Antworten auf meine Fragen.
Eine Stimme wurde in mir laut. „Du schaffst das, glaube an dich und deine Fähigkeiten. Du wirst nichts aufgeladen bekommen, das nicht lösbar wäre.“
Wie oft hatte ich diese Stimme in meinem Leben bereits vernommen und bisher hatte sie immer Recht.
Ich konnte mich auf meine Intuition und meinen Instinkt bisher immer verlassen.
Langsam kehrte wieder Zuversicht in mir ein. Ändern konnte ich es ja sowieso nicht mehr und so drang ich weiter in die Höhle vor.
Instinktiv bewegte ich mich am Höhlenrand entlang. Dies schien mir das sicherste zu sein. Erstens hatte ich Rückendeckung und zweitens war ich nicht so leicht auszumachen.
Ich war bereits ein schönes Stück vorangekommen, als mich ein monotoner Gesang aus meinen Gedanken riss.
Ich schlich vorsichtig näher, jede Deckung nutzend, was mir aufgrund der Felsbrocken, die hier zur genüge herum lagen, nicht schwer fiel.
In einiger Entfernung sah ich eine Gruppe die sich um einen Steintisch versammelt hatten, der mich an einen Altar erinnerte. Sie waren in langen Mänteln mit Kapuzen gekleidet, die es mir unmöglich machten einen Blick auf ihre Statur, Geschlecht und das Gesicht zu werfen.
Der Gesang nahm an Intensität zu, ebenso die Tonlage. War sie am Anfang noch dunkel und tief, erinnerte sie mich jetzt an den Ton einer hysterisch schreienden Frau.
Auf dem Altar bewegte sich was. Zuerst nur unscheinbare Schwingungen, die sich aber immer schneller in einem Lichtball ausweiteten und jetzt die Ganze Höhle ausleuchteten.
Erschrocken sprang ich hinter einen Felsbrocken und versuchte unsichtbar zu werden. Doch meine Neugier war schlimmer als meine Angst. Ich wurde unvorsichtig wagte mich zu weit aus der schützenden Deckung heraus.
Auf dem Altar erschien Schemenhaft eine Gestalt die sich in der Höhle immer weiter ausbreitete. Ich fühlte etwas in mir, das sich langsam tastend in meinem Kopf bewegte, die Barrieren meines Widerstands auflöste.
Ein Bild formierte sich vor meinen Augen und was ich sah ließ mich erschaudern. Ich wollte schreien, das Bild loszuwerden, aber es kam kein Laut über meine Lippen.

Irgendetwas Nasses bewegte sich über mein Gesicht. Immer wieder wischte es darüber und holte mich auf den Boden der Wirklichkeit zurück. Es war Bandit der über mir stand und mir mit seiner Zunge über das Gesicht fuhr.
Erleichtert atmete ich auf, nahm ihn liebkosend in den Arm. Er hatte mich aus dem fürchterlichen Alptraum zurückgeholt. Dabei schien alles so echt zu sein.
Ich muss zugeben, dass meine Phantasie mit mir durchging. Zu viele Eindrücke und Fragen waren offen und dies war vermutlich der Grund meines Traumes.
Allerdings konnte ich mir die Zusammenhänge immer noch nicht erklären.
Wie war Bandit eigentlich ins Haus gekommen? Ich war mir sicher die Türe geschlossen zu haben, bevor ich mich hinlegte.
Unruhig geworden richtete ich mich auf.
Was hatte dies zu bedeuten. Die Geschichte wurde für mich immer verwirrender. Zuerst die Entführung hier her, die verschiedenen Bücher, die Kapelle, die Steine bestätigte meinen Verdacht, das alles irgendwie zusammen hängen musste.
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Beitrag  berton Mi Dez 08, 2010 11:32 pm






Es wurde Zeit dem Ganzen auf den Grund zu gehen und einen Weg aus dem Schlamassel zu finden. Ich wollte wieder zurück in meine alte Umgebeung und zurück zu meiner Frau. Was sollte mich hindern den Weg den ich gekommen war wieder zurück zu gehen.
Gesagt getan. Ich packte mir Verpflegung in einen Rucksack ein, den ich im Haus gefunden hatte, löschte das Feuer und wollte mich auf den Weg begeben, als ich die Bücher, die ich begonnen hatte zu lesen bemerkte. Ich beschloss auch diese an mich zu nehmen, einmal weil ich mit dem einen verknüpft zu sein schien und beim Anderen war ich neugierig wie es weiterging. Auch den Schlafsack, der auf dem Bett lag nahm ich an mich. Er würde mir vielleicht noch gute Dienste leisten. Als Ausgleich legte ich das Geld das ich in meiner Börse noch hatte auf den Tisch. Es würde reichen, das sich der Besitzer einen Neuen kaufen kann.
Dann machte ich mich auf den Weg. Es war ja nicht so weit, so das ich gegen Abend die Höhle erreichen würde, durch die ich gekommen war.
Der Rückweg gestaltete sich schwieriger als ich angenommen hatte. Irgendwie schien alles verändert zu sein und je länger ich ging, desto unwirklicher wurde es. Ich schien mich immer weiter zu entfernen. Jedenfalls kam es mir so vor und ehe ich mich versah dämmerte es bereits.
Bandit begleitete mich. Er hielt sich immer in meiner unmittelbaren Nähe auf. Man konnte ihm ansehen, das es auch ihm nicht behagte.
Ich suchte einen geeigneten Rastplatz und entschied mich für eine eng zusammen stehende Baumgruppe. Schnell suchte ich Brennholz zusammen und entzündete ein Feuer. Ich hatte zwar keine Tiere gesehen, die mir gefährlich werden konnten, aber aus Erfahrung wusste ich, das Feuer ein Schutz davor ist, von ihnen angegriffen zu werden. Ich hatte ja außerdem Bandit noch bei mir und ihm traute ich so einiges zu.
So gerüstet lehnte ich mich an einen Baum, holte das Buch hervor und fuhr fort in ihm zu lesen. Ich wollte wissen wie es weitergehen würde.

Ich erkannte, dass ich ein Teil des ganzen war. Ich hatte vor langer Zeit an dieser Stelle gestanden, wo es darum ging die Herrschaft der Stadt unter unsere Kontrolle zu bringen und die Menschen dort zu unterwerfen. Aber irgendetwas ging schief und so flüchtete ich in eine andere Wirklichkeit, wo ich bis heute lebte. Ich erinnerte mich wieder, das beim übertritt man sämtliche Erinnerungen verliert. Das war auch der Grund, wieso ich das hier für lange Zeit vergessen hatte. Doch jetzt war ich wieder hier und diesmal wollte ich auf der anderen Seite stehen.
Ich war damals jung und naiv und glaubte den Versprechungen die man mir machte. Ich wollte ohne große Mühe etwas erreichen und wenn es sein sollte, war ich auch bereit zu vernichten.
Das hatte sich geändert. Mir wurde in der anderen Welt bewusst, dass es wichtig ist etwas zu begreifen, zu lernen und aus diesem dann die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen. Ich analysierte und probierte aus. So wurde ich zu dem was ich jetzt bin. Es sollte also nichts geben, was mich noch in Erstaunen versetzen kann, da ich meiner Meinung nach alles bereits erlebt hatte.
Ich gab sämtliche Widerstände auf, lies mich treiben, denn ich wusste, nur so konnte ich unerkannt hier entkommen. Jeder Gedanke würde mich verraten, jeder Widerstand die anderen aufmerksam werden lassen.
Es handelte sich bei der Gruppe um ehemalige Mitstreiter, die anscheinend immer noch versuchen das damals verfehlte Ziel zu erreichen. Sie schienen ihrem Ziel näher gekommen zu sein, denn was ich sah war weit mehr als das als ich sie verlies.
Es handelt sich hierbei um Magie, die auf der Basis der Gemeinschaft und der Fokussierung aller auf ein bestimmtes Ereignis stattfindet. Wenn man sich auf einer vorher festgelegten Frequenz trifft und das Ganze fein justiert wird, dann kann man damit Welten verändern. Damals gab es noch Angleichungsprobleme, aber das was ich hier beobachten konnte war beinahe vollkommen.
Ich wusste dass es sich nur noch um eine kurze Zeit handeln würde, bevor sie einen neuen Angriff starten würden und wenn ich nicht rechtzeitig die Bewohner warnen würde, dann hätten die Anwesenden ihr Ziel erreicht.
Es war Eile geboten. Das Schauspiel schien sich ihrem Ende zu nähern, da sich die Anwesenden umarmten und sich in verschiedene Richtungen entfernten. Es war Vorsicht geboten, denn durch die Umhänge konnte ich sie nicht identifizieren und aus früherer Erfahrung wusste ich das sie überall im System sitzen ohne das sie erkannt werden. Auch ich bediente mich damals dieser Verkleidung und nur deshalb gelang mir die Flucht.
Ich werde noch ein Weilchen warten um sicher zu gehen, dass mich niemand entdeckt und dann nach einem Weg suchen der mich aus der Höhle führt.
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Beitrag  berton So Dez 12, 2010 11:34 am

Es blieb alles still, so dass ich es wagte mein Versteck zu verlassen. Ich wollte mir bevor ich den Ort verlies den Altar ansehen, wo sich das gerade abgespielt hatte. Ich spürte wie sich in mir eine Unruhe breit machte, fast so als wenn ich irgendetwas Verbotenes tun würde.
Mir fielen auf dem Altar die drei Kristalle auf, die eine Einheit bildeten.
Aus einem mir nicht erklärbaren Grund nahm ich eines dieser Kristalle an mich. Ich hatte eine Vorahnung dass er mir in der nicht ferner Zukunft einen entscheidenden Vorteil verschaffen würde.
Schleunigst entfernte ich mich und bewegte mich an der Felswand entlang. Irgendwo hatte ich gelesen, dass wenn man an einen unbekannten Ort kommt, den man nicht kennt, dass man sich um den Ausgang zu finden sich immer an der Wand bewegen sollte.
Nach einer Weile wurde die Höhle niedriger und es sah so aus, das ich an ihr Ende gestoßen war. Dies sollte sich kurz darauf bestätigen, denn ich nahm Tageslicht war.
Als ich aus der Höhle kam, wurde ich geblendet von der Sonne, die bereits hoch am Himmel stand. Ich stand auf einem Felsvorsprung, von dem man aus eine gute Rundumsicht hatte. In der Ferne konnte ich die Kristallstadt erblicken die mein Ziel war. Geduckt bewegte ich mich weiter, denn so wie ich eine gute Sicht rundum hatte, konnte man mich im Gegenzug auch gut erkennen. Ich wollte vermeiden entdeckt zu werden.
Aus der Anhöhe ist mir ein Fluss aufgefallen, der aus Richtung Stadt kam. Diesem wollte ich folgen. Es dauerte nicht lange und ich hatte ihn erreicht.
Wieder stellte sich mein Hunger ein. Es war schon eine Weile her, seit ich das letzte Mal etwas zwischen die Zähne bekommen hatte. Ich suchte mir eine geschützte Stelle und setzte meinen Rucksack ab, in dem ich noch einiges an Proviant hatte.
Ich entschied mich für ein Stück Dosenbrot und Büchsenfleisch, das wegen der langen Haltbarkeit immer einen festen Platz bei mir einnahm.
Feuer machen wollte ich vermeiden, das man nicht auf mich aufmerksam wird.
Frisch gestärkt setzte ich meinen Weg fort. Plötzlich hörte ich stimmen, die mich veranlassten mich im Unterholz zu verkriechen. Ich erblickte eine Gruppe Männer die sich unterhaltend in meine Richtung bewegten. An ihrer Kleidung konnte ich feststellen, dass sie zu der Gruppe gehörten, die ich heute Morgen in der Höhle beobachtet hatte. Es war gut so, das ich so vorsichtig war und nur eine kurze Rast eingelegt hatte, weil sie mich sonst vermutlich entdeckt hätten. Als sie an meinem Versteck vorbeigingen konnte ich ein paar Sätze aufschnappen. Sie waren sichtlich erregt und einer von ihnen erwähnte, dass man vom Altar ein Kristall verschwunden ist und alle in heller Aufregung deswegen wären. Der Meister hätte deshalb alle Brüder zusammen gerufen um zu beraten was zu tun wäre.
Mir lief es eiskalt den Rücken herunter, denn das würde bedeuten, dass mein Vorhaben zu der Kristallstadt zu gelangen um einiges schwieriger und gefährlicher geworden ist. Die Gefahr entdeckt zu werden stieg von Sekunde zu Sekunde.
Vor allem wenn man den Kristall bei mir finden würde, hätte ich sehr schlechte Karten.
Vielleicht sollte ich ihn verstecken und ihn später, wenn sich die Aufregung gelegt hat abholen. Diese Idee gefiel mir immer besser und so suchte ich einen für mich markanten Platz aus, der mir ermöglichte den Kristall wieder zu finden. Ich entschied mich für einen Baumgruppe, die ich in unmittelbarer Entfernung erblickte. Einer der Bäume war vermutlich durch einen Sturm entwurzelt worden. Es schien ein ideales Versteck zu sein. Ich nahm den Kristall aus meinem Rucksack, wickelte ihn in ein schwarzes Wolltuch ein und grub ein Loch in den ich ihn versenkte und die Erde wieder über ihn schloss. So hatte ich mein Risiko minimiert und falls man mich anhalten sollte, würde ich mich als Besucher der Kristallstadt ausgeben, der die Gegend erkunden wolle.
Schnell entfernte ich mich wieder von dem Ort und folgte weiter dem Weg am Fluss entlang.
Seit ich den Kristall nicht mehr bei mir hatte, fühlte ich mich leichter. Es war fast so, als wenn er mir einen Teil meiner Energie abgesaugt hätte.
Ich hatte schon öfters davon gehört, dass Kristalle sowohl reinigende Wirkung haben können, aber auch als Gefäß für schlechte Energien benutzt werden.
Eine Freundin von mir benutzte diese Technik um negative Energien abzusaugen und sie in Kristallen zu binden. Sollte es sich hier um einen dieser negativ geladenen Kristalle handeln und wenn ja, zu welchen Zweck lag er auf dem Altar und welche Funktion hatte er im Zusammenwirken der beiden Anderen auf sich? Vielleicht erfuhr ich in der Stadt etwas darüber.
Meine Hoffnung sie heute noch zu erreichen sollte sich nicht erfüllen. Sie sah so nah aus, aber ich hatte mich mit der Entfernung verschätzt. Es wurde Zeit ein Nachtlager zu suchen, denn es begann bereits dunkel zu werden. Ich fand einen Lagerplatz, der so wie es aussah bereits mehrfach genutzt wurde, da eine Feuerstelle angelegt und Brennholz gestapelt war.
Ich dachte noch bei mir, dass dies wohl am unauffälligsten wirken würde und dass so der Eindruck entsteht, dass ich nichts zu verbergen habe.
Ich entzündete ein Feuer und machte mich dran Wasser aus meiner Wasserflasche in den Topf zu gießen, das Wasser zu erhitzen und Kaffeepulver darin zu lösen, als ich Schritte vernahm, die sich dem Rastplatz näherten.
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Beitrag  berton Di Dez 14, 2010 9:33 pm

Das Feuer war bereits herunter gebrannt so dass es mich fröstelte. Ich beschloss das Buch beiseite zu legen und erst einmal neues Holz aufzulegen.
Die Glut entzündete das trockene Holz schnell und im Nu brannte die Flamme wieder in der alten Stärke.
Ich schaute dem Feuer zu und lies das Gelesene auf mich wirken.
Ich kannte ähnlich gelagerte Geschichten und oft fand ich mich in den Handlungen wieder. Ich war ein Tagträumer, naiv, leichtgläubig und einfach anders als die Menschen, die ich bisher kennen gelernt hatte. Es schien fast so, als wenn ich von einem anderen Stern hier Zwischenstation machte.
Ich hatte auch das was man „nah am Wasser gebaut“ nennt. Ich scheine emotional nicht gewappnet zu sein, sondern durchlässig wie ein Sieb. Ich fühle das was in anderen vorgeht, als wenn ich sie wäre. Es ist schwierig es zu verdrängen. Sie denken, dass sie mich verarschen können, dabei weiß ich es bereits, bevor sich der Gedanke in die Tat wandelt. Sie wissen nicht, dass ich es mit mir machen lasse um zu sehen wie weit sie gehen. Genauso kann ich aber auch umschalten und ihre eigenen Gewohnheiten spiegeln, damit sie es am eigenen Leib erfahren.
Es ist schon erstaunlich über welches Potential und Bandbreite ich verfüge.
Eigentlich wollte ich dem entfliehen, als ich mich entschied nach Ungarn auszuwandern, fernab von jeglicher Zivilisation wohnen und mich mehr mit mir beschäftigen.
Aber wie das Leben spielt bekommt man immer das was man braucht, nicht das was man will.
Die Geschichte hier scheint spannend zu werden, sowohl die gelesene als auch die ich hier in der Realität erlebte.
Scheinbar hat es auch etwas mit Bandit zu tun. Er ist noch nicht lange bei uns. Wir haben ihn aus dem Tierheim geholt, als Charly so plötzlich von uns gegangen ist. Wir hatten sofort einen guten Draht zueinander. Sein fehlendes Auge hat mich niemals gestört. Mich faszinierten vor allem seine Feinfühligkeit, und seine unumstößliche Entscheidung, das wir zusammen gehören, was er mir auch unmissverständlich zeigte, indem er sofort direkten Kontakt mit mir aufnahm.
Ich entscheide oft aus dem Bauch heraus, liege am Ende immer richtig. Leider ist das dazwischen immer nicht so nach meinem Geschmack. Mittlerweile habe ich festgestellt, das es unausweichlich ist, da das Zwischendrin die eigentliche Lernaufgabe beinhaltet.
Bandit hatte sich vor meine Füße gelegt und beobachtete mich. Es sah fast so aus, als wenn er in meinem Gesicht liest.
Ich streichelte ihm über den Kopf, was er sichtlich genoss. Ich war froh das er bei mir war und mir ein Gefühl des beschützt seins gab.
Mhh, wie spät es wohl ist, denn ich hatte total das Zeitgefühl verloren. Ich werde mich jetzt hinlegen, damit ich morgen fit bin. Wer weiß, ob ich Morgen den Weg nach Hause finde.
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